Systemische Therapie für Familien

Stefan Petri

Die langjährige Arbeit mit Kindern jeden Alters in meiner Praxis lässt die Betrachtung des kompletten Familiensystems nicht aus.

Oft „opfern“ sich Kinder oder auch Tiere als Symptomträger, indem sie mit ihrer Krankheit auffällig werden, um unbewusst auf Spannungen im Familiensystem aufmerksam zu machen, die unter Umständen mit Ihnen direkt gar nichts zu tun haben.

Hier können schwelende Konflikte des Elternpaares, unausgesprochene Spannungen zwischen der Eltern-  und Großelterngeneration, oder schon lange bestehende Familienkonflikte eine wichtige Rolle spielen.

Ausdrücklich distanzieren möchte ich mich mit meiner Art der systemischen Familientherapie vom klassischen Familienstellen nach Hellinger.

Welche Methode bei meiner Arbeit zum Zug kommt, hängt sehr von der Situation, den Umständen und den betroffenen Menschen ab. Oft kommt gesunde Dynamik in den Prozess allein, durch direktes Thematisieren der Spannungen und bringt ihn dadurch vorwärts.

Es geht um das dynamische „Spiel“ in der Familie und für Kinder ist es wichtig, ihren speziellen Platz im System zu finden. Nur dort können sie wachsen und sich gesund entwickeln.

In einer Zeit von häufigen Trennungen ergeben sich oft sehr schnell Verschiebungen an diesem Platz, völlig veränderte Dynamik erscheint plötzlich, die eine neue Strukturierung erforderlich macht.

Gerade Kinder bedürfen in solchen Situationen liebevoller Stütze, individueller therapeutischer Begleitung und wohlwollender Führung, um mit ihrer Verwirrung klar zu kommen.

Ein weiteres stetig wachsendes Thema stellt der „unerfüllte Kinderwunsch“ dar. Inzwischen sind 8 – 9 % der Paare davon betroffen, Tendenz steigend. Oft will trotz organischer Unauffälligkeiten kein neues Leben entstehen.

Abgesehen von lebensfeindlichen Faktoren aus der Umwelt, stressigem Alltagsleben und wachsenden Dauerbelastungen muss mit detektivischem Spürsinn nach individuellen versteckten Faktoren gefahndet werden. Diese können seelische Blockaden, konstitutionelle Situationen oder die Paarsituation im Speziellen sein.

Therapeutisch geht es darum, sich als Paar neu zu erfahren, Enttäuschungen in etwas Größeres zu integrieren und greifbare Verhinderungen von Schwangerschaft zu eliminieren. Außerdem gibt es Heilpflanzen, die eine Befruchtung und besonders die Einnistung gezielt fördern können.

Mit zur systemischen Familientherapie im weiteren Sinn gehört die therapeutische Begleitung von Schwangerschaften – eine hochsensible Zeit sowohl für die Mutter als auch das werdende Kind. Auch wenn es sich bei einer Schwangerschaft primär nicht um krankhafte Zustände handelt, hat sich für die Mutter, deren Stoffwechsel sich in dieser Zeit komplett verändert, als auch für das neu entstehende kleine Menschlein im Mutterleib eine Begleitung als sehr positiv erwiesen.

Krankhaft miasmatische Belastungen aus erblicher Situation, die bereits in der Schwangerschaft behandelt werden (Eugen’sche Kur), kommen später evtl. gar nicht oder nur abgemildert zum Tragen.

Außerdem kann das „Platz finden“ im Familiensystem für das entstehende Wesen bereits in der Schwangerschaft stattfinden – eine Situation, die einen geschützten Rahmen braucht.

Zum Schluss noch einen Gedanken zur konstitutionellen Unterstützung von Kindern:
Mit einer Konstitutionstherapie fördern wir die Bandbreite von möglichen Anpassungsvorgängen. Das Kind ist dadurch stabiler, vielseitiger und sicherer den gesundheitlichen und sozialen Anforderungen des Lebens gewachsen.

In einer Zeit der geistig-seelischen, körperlichen und immunologischen Ausbildung hat die Stabilisierung der Konstitution den Vorteil, dass akute Krankheitsverläufe schneller, komplikationsärmer und mit geringerer Neigung zur Chronifizierung verlaufen. Folglich ist die konstitutionelle Unterstützung von Kindern ein sehr lohnender Therapieansatz.

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